Das ist längst kein Geheimnis mehr: Maschinensteuerungslösungen für Bagger führen – richtig genutzt – zu gesteigerter Produktivität, weil schneller, präziser und sicherer gearbeitet werden kann. Die bislang verbreitete Annahme, dass sich eine Maschinensteuerung nur auf großen Maschinen mit hohem Anschaffungswert rechnet, widerlegt ein aktuelles Beispiel. Die Landschaftsgestaltung Straßen-, Tief- und Wasserbau GmbH mit Sitz in Freiberg hat einen Kubota Kompaktbagger KX060-5 mit einer vollumfänglichen 3D-Maschinensteuerung von Leica Geosystems ausgestattet.
Smarte Technologien werden im Unternehmen, das vordergründig im Hoch- und Tiefbau, Kanalbau, Straßenbau, schweren Erdbau, der Erschließung von Wohngebieten sowie dem Brücken- und Stützbau tätig ist, schon lange genutzt. 2020 wurde erstmals in Maschinensteuerungslösungen investiert. Über Smart Systems Technology schaffte die LSTW-Gruppe eine Leica 3D-Dual-GNSS-Steuerung für einen Liebherr Mobilbagger sowie eine Leica 3D-ready Vorrüstung für eine Planierraupe eines anderen Herstellers an.
LSTW übernimmt Vorreiterrolle
Aufgrund hoher Zufriedenheit wurde wenig später ein Kubota Kompaktbagger mit einem Leica 3D ready Kit ausgestattet. „Diese Anfrage war für uns eine Besonderheit. LSTW war unser erster Kunde, der eine 3D-Steuerung auf einem Kompaktbagger nutzen wollte und die Rentabilität dieser Lösung nicht in Frage gestellt hat“, erinnert sich Jörg Thierfelder, Produktmanager Maschinensteuerungen und Vermessungstechnik bei Smart Systems Technology.
Als größte Herausforderung bei der Umsetzung nennt Jörg Thierfelder den Einbau der Komponenten. Aufgrund der Größe eines Kompaktbaggers sind die Möglichkeiten begrenzt. „Unsere Lösung: Wir haben den GNSS-Empfänger iCA202 direkt in der Kabine hinter dem Fahrer montiert. Das ist ein geeigneter Platz, weil der Empfänger den Fahrer hier nicht stört oder seine Sicht einschränkt“, schildert Jörg Thierfelder.
Nach der gelungenen Installation begann LSTW, mit der Maschinensteuerung auf dem Kompaktbagger zu arbeiten. Dabei profitierte das Unternehmen von einem zentralen Vorteil, den die Leica Maschinensteuerungssoftware MC1 mitbringt. Sie kann für alle Maschinentypen genutzt werden. Da zunächst die drei relevanten Maschinen – ein Liebherr A 924, die Cat Raupe D4 und der Kubota KX060-5 – selten zeitgleich zum Einsatz kamen, wurden je nach Bedarf die entsprechenden Komponenten in der aktuell benötigten Maschine eingesetzt. So konnte das Potenzial der Steuerung bestmöglich ausgeschöpft werden.
Praxiserfahrungen bedingen Kaufentscheidung
Veränderte Abläufe auf den Baustellen führten dann jedoch dazu, dass immer öfter zwei der drei Maschinen parallel genutzt wurden. „Auf die Vorteile der 3D-Steuerung wollten wir aber bei keiner Maschine verzichten. Deshalb haben wir uns zunächst eine zweite 3D-Steuerung bei Smart Systems gemietet und nun final in eine weitere Steuerung für den Kubota KX060-5 investiert“, berichtet Fritz Walter, Geschäftsführer bei LSTW.
Der Kompaktbagger mit 3D-Steuerung wird beispielsweise zum Ziehen von Wasserleitungsgraben, zur Erstellung des Erdplanums für die Straße oder das Ausheben von Kabelgräben eingesetzt. Dabei ergibt sich Unabhängigkeit von externen Vermessern. Auch der eigene Personalbedarf fällt geringer aus.
„Der Maschinist benötigt beispielsweise beim Bauen von Schächten keine weitere Person, die ihm die Position der Schächte anzeigt, sondern kann alleine und selbstständig arbeiten“, schildert Jörg Thierfelder von Smart Systems Technology.
Weniger Personen im Arbeitsbereich bedeuten zugleich gesteigerte Sicherheit. Ein Plus an Sicherheit entsteht zudem durch die Tatsache, dass beim Erstellen des Planums keine Schnur „im Weg ist“. Ein weiterer Mehrwert: Dank der präzisen Ausführung der Arbeiten entfallen mühevolle und zeitaufwendige Nacharbeiten. Sämtliche Vorteile ergeben für LSTW ein eindeutiges Bild: Die Nutzung des Kompaktbaggers mit 3D-Steuerung ist rentabel.
